Akupunktur
Die klassische Nadelakupunktur ist ein Teil der jahrtausendealten traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Neben dem Einsatz heilender Kräuter, diätetischer Maßnahmen, spezieller Massagetechniken und Einflussnahme auf Lebensgewohnheiten ist der Einsatz von Nadelstichen (Akupunktur) und Wärme (Moxibustion) an bestimmten Punkten der Haut (Akupunkturpunkte) ein wichtiger Therapieteil.
Das Krankheitsverständnis entsteht in der TCM aus einer ganzheitlichen Betrachtung und Untersuchung. Dabei spielen vor allem die Puls- und Zungendiagnostik, aber auch eine umfassende Erhebung der Krankheitsgeschichte mit allen Begleitumständen eine bedeutende Rolle. Die „Krankheit“ entsteht danach aus einer Störung der im Körper fließenden „Lebensenergie Qi“ (gesprochen „Tschi“). Diese Energie hat verschiedenen Ursprung (angeborenes Qi, Ernährungs-Qi, Atem-Qi, Himmels- und Erd-Qi u.a.). Beeinflusst wird die Energie von vielen Faktoren und dem Wandel in der Umwelt („Tao“). Neben dem Tao und dem Qi ist als dritter Pfeiler der chinesischen Naturphilosophie das Yin und Yang von großer Bedeutung. Diese bedeuten eine gleichzeitige Existenz von polaren Gegenspielern, z.B. kalt und heiß, hell und dunkel, Mann und Frau, innen und außen, aktiv und passiv usw.
Die Lebensenergie Qi fließt im menschlichen Körper in bestimmten Bahnen („Meridiane“) großteils an der ganzen Körperoberfläche. Es bestehen teilweise Verbindungen der Meridiane untereinander und auch mit inneren Organen, die aber in der TCM manchmal eine etwas andere funktionelle Bedeutung haben wie in der Schulmedizin.
Auf den Meridianen liegen die meisten der Akupunkturpunkte (ca. 672). Zusätzliche Akupunkturpunkte existieren vor allem am Ohr, dem Kopf und den Händen. Mit Stimulation oder Beruhigung mittels Nadelstich, Erwärmung oder auch Druck bestimmter, dem Krankheitsbild entsprechender ausgewählter Punkte, kann der Qi-Energiefluss reguliert werden. Eine Vielzahl von Krankheitsbildern, Schmerzsyndromen oder Funktionsstörungen kann innerhalb weniger Sitzungen positiv beeinflusst oder ganz beseitigt werden.
Die Akupunktur und Moxibustion ist bis auf seltene leichte Kreislaufreaktionen und sehr seltene Einstich-Entzündungen nebenwirkungsfrei. Die Nadeln sind nicht medikamentenbeschichtet, sehr spitz und somit kaum schmerzend und als Einmalnadeln steril.
Kosten
Bitte beachten Sie, dass eine kassenärztliche Abrechnung nur für die Diagnosen „chronisches Lumbalsyndrom“ und „Kniegelenksarthrose“ möglich ist, wenn diese schon mindestens 6 Monate konservativ behandelt worden sind. Alle anderen Behandlungen werden nach der Gebührenordnung für Ärzte abgerechnet (GOÄ). Privatversicherungen erstatten in der Regel problemlos.
In unserem MVZ werden keine erstattungsfähigen Akupunkturleistung für gesetzlich versicherte Patienten mehr angeboten.
Triggerpunkt-Akupunktur nach Dr. Kohls
Immer mehr setzt sich in der Medizin die Erkenntnis durch, dass viele Schmerzprobleme gerade im Bewegungssystem vom Muskel- und Bindegewebe selbst ausgehen. Dabei sind sog. Triggerpunkte (TP) schmerzauslösend. Dies sind Schmerzpunkte in den Bindegewebsschichten an Muskeln und Sehnen (den Faszien), die ein bestimmtes Ausstrahlungsgebiet haben und daher oft den Schmerz in eine andere Körperregion projizieren. Es können sogar Missempfindungen wie bei Nervenirritationen ausgelöst werden.
Typisch dafür ist beispielsweise ein „Ischias“-ähnlicher Schmerz im Bein bei Triggerpunkten im Gesäß oder ein Armschmerz bei Triggerpunkten im Schulterblattbereich.
Verursacht werden die Schmerzen durch die Anregung solcher Triggerpunkte bei körperlicher und/ oder psychischer Überlastung, manchmal auch durch Stoffwechselstörungen, Fehlhaltungen am Arbeitsplatz, sportliche Überlastung und auch falsche Ernährung spielen eine Rolle.
Die Untersuchung erfordert Fingerspitzengefühl für das Ertasten der Punkte und die Kenntnis, welche Triggerpunkte jeweils ein bestimmtes Schmerz-Ausstrahlungsgebiet haben. Die Therapie zielt – neben der eigentlichen Ursachenbehandlung mit Stressfaktoren-Abbau, Stoffwechselregulierung und Arbeitsplatzgestaltung – auf die aktivierten Triggerpunkte und schmerzhaften Faszien.
Spezielle Physiotherapie, Wärme, manchmal auch gezielte Injektionen, Stoßwellentherapie und auch die Trigger-Akupunktur nach Dr. Kohls können die Beschwerden meist schnell beseitigen oder zumindest sehr gut lindern, so dass wieder eine bessere Trainingstherapie ermöglicht wird.
Dabei werden die Triggerpunkte genau ertastet und mit Akupunkturnadeln behandelt. Dies leitet eine Beruhigung des Triggerpunktes ein, die Beschwerden gehen zurück und verschwinden oft ganz. Je nach Dauer der Beschwerde-Vorgeschichte dauert die Behandlung zwischen wenigen Sitzungen bei akuter neuer Symptomatik bis hin zu 12 und mehr Behandlungen bei chronifizierten Beschwerden.
Eine Erfolgs-Garantie kann natürlich – wie bei vielen medizinischen Therapien – nicht gegeben werden, aber jahrelange erfolgreiche Therapien zeigen beeindruckende positive Behandlungserfahrungen bei vielen Patienten.
Die Trigger-Akupunktur nach Dr. Kohls ist eine Selbstzahler-Leistung, Private Kassen und die Beihilfe übernehmen die Behandlungskosten aber nahezu immer.
Ihr Orthopäden-Team im MVZ
Unsere Gemeinschaftspraxis im Gewerbepark besteht aus 9 Fachärzten, Orthopäden und Unfallchirurgen: Dr. Gerhard Ascher, Dr. Holger Ertelt, Dr. Christoph Maluche, Dr. Thomas Katzhammer, Prof. Dr. Clemens Baier, Dr. Jochen Wolfsteiner, Ulrich Kreuels, Peter Hopp und Dr. Kornelia Ascher.